Im Unterschied zum letzten Jahr konnte in diesem Jahr die GwR-Jahrestagung stattfinden, was auch deswegen besonders erfreulich ist, weil diese in Trier gemeinsam mit dem AKRK ausgerichtet wurde. Mit insgesamt 24 Beiträgen zum Tagungsthema „Wenn sich die Mitte auflöst…“ – Große und kleine Narrative in Gesellschaft und Religionspädagogik liegt eine umfängliche Tagungsdokumentation vor, wobei die Hinführung von Angela Kaupp und Karlo Meyer einen hilfreichen Ein- und Überblick gibt. Im Rahmen der Tagung konnten wir auch unser 20-jähriges Theo-Web-Jubiläum feiern. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle, die über diese zwei Jahrzehnte hinweg zum Gelingen unserer Zeitschrift beigetragen haben! In der Rubrik „Forschung und Diskurs“ befinden sich insgesamt acht Beiträge, die den double-blind Review-Prozess erfolgreich durchlaufen haben. Eröffnet werden diese Beiträge mit einer empirischen Studie von U. Riegel, B. Totsche, M. Zimmermann und S. Fabricius zur Einführung des konfessionell-kooperativem Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen.
Es folgen drei Publikationen zum digitalen Lernen bzw. zur Adaption digitaler Medien: A. Dietzsch legt auf der Basis einer qualitativen und quantitativen Studie von Religionslehrer*innen und Schüler*innen Impulse für eine Didaktik des digitalen Religionsunterrichts dar. Es folgt die Studie von O. Adam, J. Deniffel, I. Nord, C. Gennerich und J. Palkowitsch-Kühl, die Resultate ihrer Befragung von Studierenden der Evangelischen Religion bezüglich der Einstellung zu digitalen Medien im Religionsunterricht präsentieren. Im Anschluss daran wird in dem Beitrag von C. Gennerich, J. Palkowitsch-Kühl und I. Nord der Zusammenhang von progressiven Wertorientierungen und der Adaption von digitalen Medien im Religionsunterricht dargelegt.
Die Frage nach der Positionalität von Religionslehrer:innen ist ein wichtiger Punkt angesichts der konzeptionellen Weiterentwicklung des konfessionellen Religionsunterrichts. Vor diesem Hintergrund ist die qualitative Studie von J. Woppowa und C. Caruso zu verstehen, welche christliche Religionslehrer*innen zu ihrem professionsbezogenen Selbstverständnis befragten. In dem Beitrag von V. Zimmer und M. Stein wird anhand eines quantitativen Designs untersucht, anhand welcher Dimensionen junge Menschen (christlich, muslimisch, ohne Konfession) ihre Identität konstruieren.
In dem Aufsatz von A. Kassem wird begründet, wie der islamische Religionsunterricht angesichts der sprachlichen Vielfalt seiner Schüler:innen weiterführend als eine Lerngelegenheit (mehr-)sprachlicher Bildung konzipiert werden kann. Abschließend wird von J.-H. Herbst unter kritischer Bezugnahme auf den „Dresdener Konsens“ (2016) herausgearbeitet, welche Impulse aus dem philosophiedidaktischen Diskurs für die Religionspädagogik resultieren. Der Rezensionsteil wurde in bewährter Manier von Martin Schreiner verfasst und bietet einen ausgesprochen informativen Überblick über religionspädagogische Neuerscheinungen. Darüber hinaus finden sich ungeachtet aller gegenwärtigen Widrigkeiten diverse Tagungsankündigungen, die dankenswerterweise von Melanie Binder zusammengestellt wurden. Last but not least gilt ein herzlicher Dank den Wiener Mitarbeiter*innen Karin Sima, Marietta Behnoush, Nadine Mund, Melanie Binder, Janett Baliga, Katharina Schmutterer und Max Saudino für die großartige Unterstützung in redaktioneller und technischer Hinsicht. Wir wünschen eine anregende Lektüre und freuen uns über Rückmeldungen!